Gartengestaltung rund um Haus und Hof

Zum 13. Mal hatte die Frauengruppe des Verbandes für landwirtschaftliche Fachbildung ( VLF) Rottal-Inn zu ihrem jährlichen Bäuerinnenbrunch in das Gasthaus Forstner in Rimbach eingeladen. Mehr als 100 Bäuerinnen aus dem ganzen Landkreis fanden sich ein zu einem gemeinsamen Frühstück und einem gemütlichen Beisammensein.

Die Vorsitzende, Ingrid Seiler, Ecking, Gde. Triftern begrüßte als Vertreterin des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Hauswirtschaftsdirektorin Lidwina Kainz. 
Als Referenten hatte das Organisationsteam diesmal den Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege am Landratsamt Pfarrkirchen, Dipl. Ing.(FH) Bernd Hofbauer, eingeladen.

Bei der Neugestaltung der Anlage, aber auch beim Umbau oder sind einige Vorüberlegung anzustellen: Wie ist die Lage, die Form oder die Höhenlage und Hangneigung? Wo liegen die Gebäude, Eingänge, Fenster oder Leitungen? Welche Pflanzen sind vorhanden und sollen weiter genutzt werden. Wie schaut es mit der Besonnung, dem Wind, Niederschlägen und dem Boden aus? Rechtsvorschriften wie Bebauungspläne und das Nachbarrecht sind in zunehmendem Maße zu beachten. Oft unterschätzt werden auch die ständig steigenden Kosten für die Materialien, Pflanzen und Fremdleistungen 
Bei der Planung sind die Persönlichen Wünsche zu den Funktionen des Gartens zu beachten: Wer will jetzt, aber auch später den Garten nutzen, zum Wohnen, als Zierde, oder zum als Obst- und Gemüsegarten. Benötigt werden Zufahrten, Stellplätze, Wege, Treppen, Mauern, Sitzplätze am Haus oder im Garten mit Sicht- und Windschutz, Einfriedung und leicht zugängliche Wasserstellen in günstiger Lage. Bei der sonstigen Gartenausstattung sind ein Gerätehaus, Fahrradparkplätze, Abfallbehälter und Kompostlager, Brennholzlagerplätze, Gewächshäuser und ein Wäschetrockenplatz einzuplanen.
In anschaulichen Bildern zeigte der Referent Anregungen aus dem Landkreis zum Pflanzenkleid aus Bäumen, Sträuchern, Hecken, Stauden, Blumenschmuck, Rasen, Wiese und Gemüsebeete. Er wies auch auf den jeweils erforderlichen Pflegeaufwand hin.
Dabei gilt es, Prioritäten zu setzen, ein Gesamtkonzept zu erstellen und es dann schrittweise zu verwirklichen.
Als allgemeine Prinzipien der Gartengestaltung nannte er Harmonie und Ausgewogenheit, Spannung und Kontrast, Einfachheit und Schlichtheit, Rhythmus. Es gilt, Blickpunkte zu setzen und mit der Perspektive, Formen und Farben zu spielen. Im Garten wird Grün vorherrschen, Grün, Grau und weiß haben eine neutralisierende Wirkung, Gelb, Orange und Rot erscheinen als warme Farben näher, die Blauen und Violetten Farben vermitteln Ferne. Ein Farbkreis dient als Hilfsmittel zur Farbzusammenstellung: Komplementärfarben ergeben starke Kontraste, benachbarte Farben ausgewogene Farbverläufe, Ein Farbdreiklang wirkt intensiv, kräftig und harmonisch. 
Anklang bei den Bäuerinnen fanden auch Hinweise zur Gestaltung und Materialien von Terrassen, Sitzplätzen, Wegen, Treppen, Zäunen und Mauern, deren Übergänge zum Garten. Garten- und Schwimmteiche sind sehr modern, aber auch sehr teuer im Bau und dann im Unterhalt.
Der Nutzgarten soll sonnig in Nord-Südrichtung angelegt werden. Windschutz dient einem günstigen Kleinklima. Die Beete sollten 1,1 – 1,2 Meter breit, die Hauptwege 1 – 1,2 Meter und zwischen den Beeten 30 – 40 cm und trittsicher sein. Wasseranschluss und Schöpfbecken sollten nahebei vorhanden sein, Kräuterbeete nahe der Küche sein. Kräuterspiralen haben einen geringen Platzanspruch. Bei Obstgehölz soll der persönliche Bedarf, Verwertungs- und Lagermöglichkeiten berücksichtigt werden. Bei Hoch- , Halbstamm, Buschbaum, Spalier oder Hecken sollten robuste, heimische Sorten gewählt werden die zum Klima und Boden passen. 


Für seine wertvollen Hinweise überreichte die Vorsitzende Ingrid Seiler dem Referenten Bernd Hofbauer unter dem Applaus der Zuhörerinnen ein Gastgeschenk 

Foto: (Franz Neuhuber)
Referent Bern Hofbauer, LRA Rottal-Inn, erhält von der Vorsitzenden der Frauengruppe, Ingrid Seiler (rechts) ein kleines Gastgeschenk. Als Gast war HD Lidwina Kainz eingeladen

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