Obstbäume und Sträucher richtig schneiden

Praxis-Kurs beim Obst- und Gartenbauverein Wittibreut-Ulbering – Viele interessierte Zuhörer
Wittibreut. Auf dem Programm des Obst- und Gartenbauvereins Wittibreut-Ulbering stand unlängst ein Schnittkurs für die Pflege von Obstbäumen und Sträuchern. Referent war der erste Vorsitzende des Vereins und Baumwart Benedikt Held, der den zwei Dutzend sehr interessiert seinen Ausführungen lauschenden Zuhörern zunächst die ökologische Bedeutung von Streuobstwiesen erläuterte: „Man sollte Streuobstwiesen fördern, denn sie sind einerseits ökologisch wertvolle Flächen, andererseits kann man einen schönen Obst-Ertrag für sich verbuchen“, erklärte Benedikt Held, „sehr gut geeignet für eine Streuobstwiese sind alte Apfelsorten, denn sie sind robust und haben ein hervorragendes Aroma.“
Anschließend erläuterte er das Schneiden mit einer guten Säge, die einen glatten Schnitt hinterlassen müsse. Eine Schere solle man nur bei sehr kleinen Ästen verwenden und beim Abschneiden mit der Säge erst von unten her ein wenig vorschneiden, damit am Ende des Schnitts von oben her der Ast beim Herabfallen nicht Rinde mitreißt und so eine Verletzung verursacht. „Beim Schneiden auch immer oben im Baum anfangen“, hatte der erste Vorsitzende einen weiteren Rat bereit.
Er riet auch dazu, bei einem jungen Baum durch Erziehungsschnitte einen Mitteltrieb und etwa drei bis vier Gerüst-Äste anzulegen und dann im weiteren Lebensalter die Erhaltungsschnitte durchzuführen. „Es empfiehlt sich“, so Benedikt Held, „nicht zu viel auf einmal zu schneiden, sondern nur maximal ein Drittel der Laubmasse des Baumes.“
Der Praxis-Teil in der Streuobstwiese des Referenten schloss sich an, wobei zusätzlich der richtige Gebrauch der Säge gezeigt wurde. Der Vorsitzende gab auch Tipps für die richtige Schnittführung und für die Auswahl der optimalen Werkzeugart. Er riet von der Anwendung von Baumwachs ab, das eigentlich nur den Luft-Zutritt sowie Flüssigkeits-Abgabe verhindere. Vielmehr genügt es, zur richtigen Zeit und an richtiger Stelle einen wirklich glatten Schnitt zu setzen, damit vor allem Pilze später keine Eindringpforte hätten. Letztlich riet der Referent dazu, vor allem auch eigene Erfahrungen zu machen, den Wuchs und die Entwicklung der Bäume über den Jahreslauf hinweg zu beobachten und durchaus auch ganz individuell ein wenig auf Basis des gesammelten, eigenen Wissens zu experimentieren.
Am Schluss dieses informativen Nachmittages war auch durch Beisitzerin Monika Held und weitere helfende Hände für das leibliche Wohl der Zuhörer in Form von Kaffee, Kuchen und Obstsaft gesorgt worden. Dankbarer Beifall aller Teilnehmer am Schluss des Schnittkurses war eindeutiger Beleg dafür, dass viele wieder zahlreiche nützliche Tipps mitbekommen hatten, die gleich in die Tat umgesetzt werden sollten.  –wh


Bild:
Der Vorsitzende des Obst- und Gartenbauvereins Wittibreut-Ulbering, Benedikt Held (Mitte), gab anlässlich des Schnittkurses den aufmerksamen Zuhörern viele praktische Tipps und Ratschläge.   – Foto: Hascher

Klick auf Bild zum Vergrößern

Zurück