Obstbäume und Sträucher richtig schneiden

Hier gibt Benedikt Held dem Hausherrn, Hans Edhofer, einige Instruktionen zum richtigen Arbeiten mit einer Baumsäge.

Praxis-Kurs beim Obst- und Gartenbauverein Wittibreut-Ulbering – Viele wissbegierige Teilnehmer

Wittibreut/Ulbering. Auf dem Programm des Obst- und Gartenbauvereins Wittibreut-Ulbering stand unlängst ein Schnittkurs für die Pflege von Obstbäumen und Sträuchern auf dem Anwesen von Hans Edhofer in Garham. Referent war der erste Vorsitzende des Vereins und Baumwart Benedikt Held, der den zwei Dutzend sehr interessiert seinen Ausführungen lauschenden Zuhörern zunächst erläuterte, dass der jetzt im Juli oder August durchzuführende Sommerschnitt ebenso wichtig wäre wie der im März oder April einzuplanende Winterschnitt.

Er ging dann auf die Eigenschaften von Obstbäumen in Streuobstwiesen ein, schilderte auch die Vorteile der bewährten alten Obstsorten und riet auch von „Mode-Sorten“ ab, da diese häufig anfällig für Krankheiten seien. „Man sollte bei einem Schnitt nie mehr als 20 bis 30 Prozent des bestehenden Ast-Volumens wegnehmen“, machte Benedikt Held deutlich, „und man kann die starken Äste viel, die schwächeren Äste sollte man weniger intensiv zuschneiden. Am besten ist es, ein fächerartiges Bild zu bekommen.“

Überhaupt solle man schon beim Pflanzen eines Baumes darauf achten, welche Höhe er erreichen werde und bis zu welcher Höhe man selbst gut beim Schnitt noch arbeiten könne. „Man darf sich auch ruhig etwas zutrauen, sollte aber den Baum im Jahreslauf beobachten und Erfahrungen sammeln“, meinte der Referent, „wichtig ist es dabei, aufmerksam die erfolgten Schnitt-Maßnahmen zu verfolgen und eventuell beim nächsten Schnitt zu korrigieren. Geduldig sein, in der Krone mit dem Schnitt zu beginnen und vor allem glatte und rissfreie Schnitte zu machen“ – das hatte Benedikt Held als weitere Ratschläge parat, und in diesem Zusammenhang nannte er die sogenannten „Japan-Sägen“ als bevorzugte Werkzeuge, die auf Zug arbeiten und einen sauberen Schnitt hinterlassen: „Denn eine glatte Schnittfläche ist sehr wichtig, um keine zerfranste oder zerrissene Oberfläche zu hinterlassen, die sehr anfällig für das Eindringen von Krankheitserregern ist“, mahnte der Referent, der auch eine weitere Regel nannte: „Schneiden ist besser als Abzwicken“. 

An zahlreichen Beispielen erläuterte er die verschiedenen Schnittarten und wo sie am Baum anzusetzen seien und beantwortete viele Fragen, die die Teilnehmer zu ihren eigenen Obstbäumen zu Hause hatten. Dabei stellte sich auch heraus, dass es zuweilen verschiedene Meinungen geben könne, was aber nicht ungewöhnlich wäre. Dies nahm Benedikt Held zum Anlass, nochmals darauf hinzuweisen, dass es normal sei, wenn man auch einmal einen Fehler mache: „Aber wenn man den Baum über die Jahre hinweg aufmerksam beobachtet, dann erkennt man schon, was dem Baum gut tut und welcher Schnitt einen gewünschten Ertrags-Erfolg bietet.“ Als Fazit nannte der Vorsitzende die Stichworte „Richtiges Werkzeug, hinschauen, überlegen und Geduld haben“. Der Beifall der Teilnehmer zeigte schließlich, dass man wieder viele gute Tipps und praktische Ratschläge mit nach Hause in den eigenen Obstgarten nehmen konnte.    -wh

 

 

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