Marterl- und Feldkreuztour im Pfarrgemeindebereich Massing

Der Einladung des Gartenbauvereins Massing zur Fortsetzung der „Marterltour“ folgten über 20 Interessierte und fuhren bei heißen 34 Grad mit Fahrrädern durch einen Teil der Pfarrei Massing. Herr Georg Traunthaler und Herr Josef Schreiner – die Begleiter - bemühen sich seit einigen Jahren, alle Marterl, Feldkreuze und Bildstöcke im Pfarrgemeindebereich zu erfassen. Zwischenzeitlich haben sie bereits 54 dieser Kleinode dokumentiert. Sie beschrieben bei der Führung die Kleindenkmäler u.a. auch nach Stiftern und – soweit bekannt – nach Stiftungshintergrund bzw. -anlass und aktueller Pflege.

Start war am Parkplatz am Heilmeierhof des Freilichtmuseums. Erste Station war Richtung Gangkofen „Linn“, wo 2017 der jetzige Hofbesitzer das auf dem Speicher gefundene Kreuz aus Guss wieder von einem Fachmann instand setzen ließ und am Giebel einer Scheune aufstellte. Der ursprüngliche Anlass der Errichtung des Kreuzes war der Tod einer 8jährigen Hoftochter vor einigen Generationen. Einige hundert Meter weiter befindet sich in „Unterried“ eine kleine Muttergotteskapelle, welche 1986 im Zuge von Baumaßnahmen auf den jetzigen Platz umgesetzt wurde. Der Ursprung der Marienverehrung befand sich auf einem Feldweg zwischen Unterried und Holzlucken. Nächste Station war ein Feldkreuz an der Forststraße, welches 1971 beim Bau dieser Straße „zur Verschönerung der Landschaft“ errichtet, 1997 erneuert und seit je her von der Familie Hirschberger/Brumm gepflegt wird. Ganz unscheinbar steht ebenfalls ein hölzernes Feldkreuz am Waldrand mit Blick auf den „Holzlehnerhof“, welches etwa 1995 von den Hofbesitzern errichtet wurde. Am „Gausbergerhof“ befindet sich auch ein Feldkreuz, welches 1995 von der Familie Dechantsreiter renoviert wurde. Anschließend führte der Weg zum „Hubertusmarterl“, welches auch im Zuge des Baues der Forststraße an dieser errichtet und von Georg Traunthaler, Ralf Trager und deren Freundeskreis wieder neu angelegt wurde. Der restaurierte Bildstock zeigt den heiligen Hubertus , Schutzpatron der Jäger. An bestimmten Tagen ist von diesem idyllischen Plätzchen die Alpenkette zu sehen. Der schattige Waldrand wurde zugleich als Trinkpause für die erhitzten Radler genutzt. Weiter ging es nach „Liegöd“, wo an der Hofzufahrt der Familie Jähger in einem schön angelegten Beet ein weiteres Feldkreuz steht, welches ursprünglich an der Wegabzweigung zum Hof stand und dort einer der Vorbesitzer des Hofes ein Austragshaus errichten wollte bevor er jedoch zu früh verstarb. Über Feldwege und durch den schattigen Wald ging es zum Waldkindergarten, wo ein von Ralf Trager errichtetes Feldkreuz mit einer Bank zum Verweilen einlädt. Er setzte damit ein Vorhaben, welches er bereits in seiner Kindheit auf seinem Schulweg fasste – in die Tat um. Zwischen dem „Hofbauern-“ und dem „Schusteröderhof“ am Heckenrand steht ein Feldkreuz, welches 2005 von der Familie Anglsperger um- und instandgesetzt wurde und auch weiterhin gepflegt wird. Herr Schreiner wies auf die unterschiedlichen „Herrgottsfiguren“ hin, welche auf den ersten Blick alle gleich oder ähnlich aussehen, jedoch jede ein Unikat für sich darstellt. Der Bildstock der „Moritzbrüder“ am Schusteröderhofparkplatz“ war zugleich die letzte Station dieser Führung.

Alle Beteiligten waren sich einig, einen schönen Nachmittag in der Natur verbracht und einen interessanten Einblick in die Geschichte der Massinger Marterl und Feldkreuze gewonnen zu haben. Die 1. Vorsitzende Resi Ott bedankte sich bei Herrn Georg Traunthaler und Herrn Josef Schreiner für die Begleitung und kündigte an, die Tour im nächsten Jahr fortzusetzen.

Foto: Alle Beteiligten mit Herrn Georg Traunthaler (3. von links), 1. Vorsitzenden Resi Ott (6. von rechts), sowie Herr Josef Schreiner (vierter von rechts). Der jüngste Teilnehmer mit 5 Jahren war Lorenz Eder mit seinem Papa.

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