Große Obstausstellung

Pfarrkirchen. Die erste „Obstausstellung“ unter der Regie des Bezirksverbandes für Gartenkultur u. Landespflege respektive seines Pomologie-Arbeitskreises, die am Jubiläumswochenende „150 Jahre Landwirtschaftsschule Pfarrkirchen“ an den Tagen der offenen Tür stattfand, bot den vielen Besucherinnen und Besuchern in der Aula der Schule heimisches Obst in Hülle und Fülle: Die 13 Aussteller, 12 aus dem Lkr. Rottal-Inn und einer aus Braunau) präsentierten die riesige Vielfalt 387 regional angebauter Sorten – überwiegend Äpfel, weiter Birnen, Quitten und Weintrauben.

 

„Mit großer Freude, nach vier Jahren wieder hier die Vielfalt des Obstes aus der Region zu sehen“, begrüßte Ldt. Landwirtschaftsdirektor Josef Eichenseer, Leiter des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Landau a. d. Isar-Pfarrkirchen bei der offiziellen Eröffnung zu diesem „Highlight“ Ehrengäste aus Politik, Gartenkultur- u. Gartenbauverbänden und der Landwirtschaft sowie die Aussteller und die neugekürte „4. Rottaler Mostkönigin“ Laura Roll (Brombach). Den Obst-Bezug zur Landwirtschaft und zur Behörde zeigte er so auf: „Streuobst“ habe gerade in dem mit 2.700 Hofstellen einzelhofreichsten Landkreis Rottal-Inn zur Versorgung der Betriebe beigetragen und das AELF reiche die aufgrund des landeskulturellen Wertes dieses Anbaus die bestehenden Streuobstförderung aus. „In dieser beeindruckenden Veranstaltung“ sieht Eichenseer auch ein wesentliches Element der Motivation zur Erhaltung des Obstanbaus.

 

Der Vorsitzender des Bezirksverbandes für Gartenkultur u. Landespflege, Michael Weidener (Reisbach), eröffnete die „Ostausstellung“ – sein Dank galt dem Landwirtschaftsamt und Dir. Eichenseer, Bernd Hofbauer (Kreisfachberater für Gartenkultur u. Landespflege am Landrats-amt), den Pomologie-Arbeitskreisen auf Bezirks- und Landkreisebene mit Roland Girnghuber und Franz Reitberger an der Spitze sowie dem Vorsitzenden des Gartenbau-Kreisverbandes, Konrad Kronschnabl. „Die meiste Arbeit hat der hiesige Pomologie-Arbeitskreis unter Führung von Franz Reitberger geleistet“, fügte Girnghuber hinzu.

Mostkönigin Laura Roll stellte die regionale Obstvielfalt und die bereichernde Bedeutung des Anbaus dieser vielen Sorten heraus. Stellv. Landrätin Edeltraud Plattner zeigte sich überwältig von der Vielzahl der Obstsorten im Landkreis – gerade im Gegensatz etwa zu den wenigen Apfelsorten im Supermarkt, die noch dazu von weither kämen, wobei Nachhaltigkeit und Ökologie auf der Strecke blieben. „Die Verwendung heimischer Sorten ist dagegen Nachhaltig-keit schlechthin“, betonte sie. „Gut, dass der heimische Obstanbau gepflegt wird“, unterstrich Bürgermeister Wolfgang Beißmann; den Ausstellern, „die den hiesigen Anbau auch als Botschaf-ter hinaustragen, dankte er für ihren Einsatz – und „die wundervollen Genüsse aus der Region“.

Kreisvorsitzender Konrad Kronschnabl ergänzte „zur großartigen Präsentation der Aussteller die noch wichtigere Tatsache, dass von allen die Erzeugung gesunder Nahrung ohne Einsatz von Spritzmitteln praktiziert wird und sie damit zeigen, dass es auch anders geht“. Sein Aufruf deshalb: „Nützt, was vor der Haustür ist!“

Als Sprecher des Pomologie-Arbeitskreis im Gartenbau-Kreisverband hatte Franz Reitberger auch die Zahlen zur Obstschau parat: insgesamt 387 Sorten (sowohl alte als viele neue)“ im naturbelassenen Anbauzustand“ – 280 verschiedene Äpfel, an die 60 Birnen, 40 Weintrauben und einige Quitten. „Es ist uns gelungen, die Aula der Landwirtschaftsschule in die Obstschüssel des Rottals zu verwandeln“, konstatierte Reitberger.

An den langen Tischreihen mit den vielen, vielen Obstkörben konnte sich die Gästeschar wie alle Besucherinnen und Besucher nur „sattsehen“ und so klangvolle Sorten kennenlernen wie die Äpfel „Kaiser Wilhelm“, „Geflammter Kardinal“, „Renoir“, Admiral“ und „Cheerful Gold“ oder die Birnen „Präsiden Drourard“ und „Nordhäuser Winterforelle“ neben der „Pastorenbirne“ und der „Rattenschwanzbirne“. Aber im Direktvermarkter-Zelt war die Vorführung der Saftpresse mit der Verkostung des flüssigen Ergebnisses verbunden – probieren erwünscht.

Außer den Genannten hatte Behördenleiter Josef Eichenseer namentlich begrüßt: MdL Martin Wagle, die ehem. MdL Reserl Sem und Annemarie Hecker, den Vorsitzenden der Direktvermarkter Rottal-Inn, Ludwig Reil sowie BBV-Kreisbäuerin Paula Hochholzer und BBV-Kreisobmann Hermann Etzel.

Die „Obstausstellung“ hat bis 2018 der Pomologie-Arbeitskreis des Gartenbau-Kreisverbandes alle zwei Jahre parallel zu den beiden „Tagen der offenen Tür“ der Abt. Hauswirtschaft der Landwirtschaftsschule ausgerichtet. Laut Roland Girnghuber, Sprecher des Pomologie-Arbeitskreises im Gartenkultur-Bezirksverband, findet diese Ausstellung 2023 im Rahmen der Landesgartenschau in Freyung statt.                                           – W. Kolb –

 

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